Raid Provence Extreme 2006

Diesmal kommt mein Bericht vom RPE=Raid Provence Extreme etwas später, da ich wg. diversen Frusts nicht besonders aufgelegt war, das Ganze zu rekapitulieren. Daran hat sich auch jetzt nicht so viel geändert, so dass es vielleicht mal etwas kürzer werden wird.

Also, unter Bericht vom letzten Jahr ist ja zu lesen, worum es bei dem Teil geht. Dieses Jahr war die Messlatte mit 662 km und 10200 Höhenmetern noch etwas höher gelegt, allerdings wurden erstere dann doch nicht erreicht, letztere dafür eher noch überschritten.

Ablauf

Cosmas reist wie immer mit der Bahn an, diesmal sehr knapp am Vortag, so dass ich Avignon erst gegen Abend erreiche, St. Remy mit dem Rad kurz nach neun. Das Vortreffen ist leider schon gelaufen, ich treffe niemanden mehr an ausser Dominique Briand + Begleiter vor meinem Hotel. Die 20 km von Avignon haben mich bei Seitenwind-Böen von > 50 km/h, die mich fast vom Rad fegten, allerdings schon stark zweifeln lassen, ob die brandneuen Zipps mit 58mm-Felgen die beste Wahl für die Provence waren.

Der Nachteil, dass ich den Veranstalter Patrick Francois nicht mehr angetroffen habe, liegt vor allem darin, dass ich jetzt nicht weiss, ob mein Postpaket mit Zusatzverpflegung, das ich vor über 1 Woche abgeschickt habe, nun endlich angekommen ist. Sicherheitshalber habe ich in meinen Taschen nochmal kiloweise Gels und Riegel mitgeschleppt. Wie sich am nächsten Morgen gegen 1/2 7 herausstellt, zum Glück, denn das Päckchen ist nicht da (es wird, wie das Leben so spielt, 2 Tage nach dem Rennen ankommen...)

Das Rennen

Vom Ventoux zum Grand Canyon du Verdon

Nach dem hektischen Packen von 9 Plastiktüten mit Verpflegung, Akku für's Licht, Jacken und Hosen für die Nacht ist dann doch erstmal Rumlungern angesagt, da Patrick wegen des Windes (?) den Start verschiebt und die ersten 35 km dann in Autos zurückgelegt werden, ich darf bei Stefan Almeling mitfahren. Dann geht's nach einem weiteren Stop 12 km hinter dem Führungsfahrzeug her bis Bedoin am Fuße des Ventoux, nochmal Pause, und endlich um 11:14 h der "echte" Start. Wir sind etwa 35-40 Fahrer, schätze ich, davon alle ausser 5 oder 6 mit Begleitauto. Wolfgang Fasching ist, obwohl gemeldet, nicht erschienen, ebenso wie einige andere.

Vorher hatte ich mir 2 "Strategien" überlegt: oder Nun, die Versuchung war für viele, mich eingeschlossen, zu groß: wenn schon ein Berg gleich am Beginn, dann aber ordentlich. Also ging sofort ein richtiges Bergrennen los, mit 7, 8 Fahrern an der Spitze. Nach und nach rissen drei aus der Spitzengruppe aus, der Rest fiel zurück, und ich versuchte, die 3 wieder einzufangen.

Der Ventoux zieht sich doch ziemlich, auf 23 km geht es von 320 auf 1911 m rauf - das dauert eine Weile. Nun, am Chalet Reynard 6 km vor dem Gipfel hatte ich 2 eingeholt und dann um einige Dutzend Meter abgehängt, vom Ersten war nichts mehr zu sehen, d.h. auf der Strecke waren natürlich noch Hunderte anderer Radfahrer unterwegs, da an diesem Samstag auch noch irgendein Hobbyrennen am Ventoux stattfand. Schwierig, da die direkten Konkurrenten auszumachen. Aber der erste, Alessandro Forni, war wohl auch tatsächlich unerreichbar weit vorne, und so blieb das bei konstantem Fahren hart am Limit meinerseits auch.

Das hört sich jetzt alles ganz niedlich an, aber als nach 1:16 h der Gipfel erreicht war, standen auf meinem Pulsmesser ein Durchschnittspuls von 178 und 64 der 76 Minuten im Spitzenbereich verzeichnet. Das waren dann gleichzeitig auch die letzten SB-Minuten, denn den Rest der 600+x Kilometer wollte (und musste) ich doch etwas gemächlicher fahren, so dass der Durchschnittspuls auf unglaubliche 113 absank. Was wohl klarmacht, wie unsinnig die Hatz am Anfang war. Aber es war halt so schön...

Bei der Abfahrt machte sich leider ein unschöniges Rubbeln und Schleifen meiner hinteren Bremse bemerkbar, und die vorderen Bremsgummis sahen nach der Hälfte aus, als seien sie bereits fast weggeschleift. Okay, ich weiss, sowas soll man vorher probieren; ich hatte extra Zipp-Beläge statt der üblichen Shimano-Gummis montiert und war damit ja auch schon 20 km gefahren, aber halt keine lange Abfahrt. Heute weiss ich: die Zipp-Dinger sind das Letzte, jeder normale Gummi hält um einiges länger. Aber im Weiteren taten sie trotz Bremsbärten udn Rubbeln ihren Dienst, und irgendwann verschwanden die Geräusche von selbst.

Jedenfalls fuhr ich zwengs des üblen Krachs die Kurven eher langsam an, was wirklich schade war, da ich einerseits so nur selten Highspeed bekam (nur einmal 79), zweitens der befürchtete extreme Wind den Zipps gar nicht so viel ausmachte und es einfach eine Schande war, die Kurven nicht schön runterzuwedeln, und schließlich so gleich 2 bergauf abgehängte wieder an mir vorbeizischten.

Am 1. Kontrollpunkt untersuchte ich die Gummis: nix zu sehen. Beim Losfahren nach Runterspülen meiner hinterlegten Verpflegung kam ich gleich ins Grübeln, ob ich die richtige Straße erwischt hatte, denn an einer Kreuzung winkten mich irgendwelche Helfer nach links. Die gehörten aber, überlegte ich, wohl eher zu dem Hobbyrennen/RTF, wer wusste, ob das überhaupt die gleiche Strecke war? Also kehrte ich um, traf dann aber den entgegenkommenden Dominique Briand, einen der Favoriten, der jetzt also auch aufgeschlossen hatte. Mit dem fuhr ich kurz zusammen, bis er plötzlich weg war (ein Platten, wie ich später erfuhr). Und ab da fuhr ich erst mal allein.

Die nächsten 200 km spare ich mir mal, zu erwähnen ist nur, dass ich trotz auf dem Aerolenker montierten Roadbooks immer wieder an Kreuzungen stand und nicht wusste, wo's lang geht. Im Roadbook stand dann "Centre/A droite => Aurel" (Zentrum, rechts => Aurel), aber im sog. "Zentrum" gab's meist etliche Straßen nach rechts, und die Bezeichnungen auf den Schildern (wenn es überhaupt welche gab) deckten sich teilweise nicht mit den Richtungsangaben im Roadbook, da dort dann z.B. nicht Aurel stand, sondern ein größerer Ort dahinter, zu dem ich aber gar nicht musste usw.

Bei St. Michel l'Observatoire fuhr ich dann gleich einen Umweg von gut 8 km, da ich eine Abfahrt nach Manosque verpasst hatte und von Leuten an der Strecke auch noch in die falsche Richtung gewiesen wurde (man sollte wissen, dass Einheimische NIE den direkten Weg nach X wissen, sondern immer nur den einen Weg, den sie zufällig mal kennengelernt habe). So fuhr ich von hinten nacheinander 2 Fahrer mit Begleitfahrzeug auf, die am letzten Punkt noch weit hinter mir gelegen hatte, was meine Laune nicht gerade verbesserte, und war am 3. Kontrollpunkt vom 4. bis auf Platz 13 zurückgefallen.

Genug, jedenfalls war ich, als es Abend wurde, schon ziemlich genervt. Zu den unnötigen Umwegen und ständigen Halts zum Wegesuchen kam dann noch, dass meine Päckchen an den Kontrollpunkten mehrmals zunächst unauffindbar waren (es waren nur 5 oder 6 Fahrer ohne Begleitfahrzeug, also eigentlich nicht so schwierig, das rechtzeitig bereitzulegen) und auch die Wasserversorgung aus winzigen Getränkefläschchen idiotisch zeitaufwändig war. Als am 4. Kontrollpunkt in Aiguines am Eingang der Verdon-Schlucht, wo ich rechtzeitig vor dem Dunkelwerden den Akkus meines Powerlichts hinterlegt hatte, mein Beutel innerhalb 15 Minuten überhaupt nicht aufzutreiben war und Patrick meinte, ich solle noch "wait some minutes", ging mir endgültig die Hutschnur hoch und ich schnauzte ihn an, er solle es gefälligst suchen und mir nachbringen, ich hätte schon genug Zeit verbraten.

Das tat er dann auch, es war doch in irgendeinem Auto gewesen, aber ich musste nochmal anhalten, um die Sachen entgegenzunehmen und den Akku zu montieren.

Der Grand Canyon du Verdon in der Nacht

Durch die Warterei waren die 2 (David Broo aus Norwegen und Thomas Ratschob aus der Schweiz, denke ich) neben anderen natürlich wieder weit vor mir. Es ging jetzt in einer großen Runde um den Canyon mit seiner tief eingeschnitten Schlucht herum bis La Palud, wo es dann nochmal eine kleinere Extra-Runde von 23 km gab. Runde hört sich vielleicht falsch an, es geht dabei mehrmals von eindrucksvollen Brücken auf ca. 650 m rauf bis auf über 1200 m. Immerhin machte ich wieder einige Plätze gut. Gerade nachts nervten die Begleitautos mich ungemein, da deren Licht von hinten zwar weit in die Nacht hineinstrahlte, man dann nach Kurven oder hinter Felsüberhängen aber überhaupt nichts mehr sah. Ich werde nie verstehen, wie man über einen Tag lang direkt vor einem Auto herfahren kann. War ich dagegen entfleucht, wurde es endlich ruhig, man hörte die Nachtigallen, schreckte hin und wieder mal ein paar Rehe oder Füchse auf, brauchte im Flachen kaum Licht, da der Halbmond hell schien, und für die Abfahrten war mein Sigma Mirage absolut ausreichend.

Leider war meine Motivation mittlerweile fast im Keller, ich war nach dem guten Start nur noch enttäuscht, dass auch diesmal (sogar mehr als letztes Jahr) eine gute Platzierung trotzdem ausgeschlossen war, da ich unglaublich viel Zeit und Energie für die Wegsuche verlor. Ich diskutierte darüber nochmals mit Patrick an einem Kontrollpunkt, aber er wollte nicht einsehen, dass sein "Roadbook" diesmal viel zu ungenau war, und dass auch ein Fahrer ohne Begleitung durchaus ein gutes Rennen und keine RTF fahren will. Meiner Meinung nach ist die Begleitung absolut entbehrlich, wenn es mit den Verpflegungspäckchen und vor allem der Wegbeschreibung klappt.

Montagne du Lure - es wird Tag

Vor dem zweiten "Höhepunkt" des Rennens mit seinen 1826 Metern fuhr ich also schon nur noch im Bummeltempo vor mich hin. Seit einiger Zeit war mir niemand mehr begegnet, nachdem ich kurz hinter La Palud nochmal ein oder zwei distanziert hatte. Doch dann der Hammer: ich stehe in Forcalqier um etwa 3:30 Uhr auf dem Marktplatz, eine Vorzugsrichtung ist nicht zu sehen, im Roadbook steht "Centre/D12/A droite". Es gibt keinerlei Schilder, nicht zur D12 und nicht nach St. Etienne, wo ich als nächstes hinmuss. Ich vermute, dass ich schon vor dem Marktplatz (oben auf einem kleinen Berg) hätte rechts abbiegen müssen, habe aber keinerlei Lust, auf den Verdacht hin umzudrehen. Am liebsten würde ich alles hinschmeissen; aber wie komme ich dann zurück?

Da kommt tatsächlich ein Auto aus einer Seitenstraße. Ich halte den Fahrer an, versuche ihm auf Englisch begreiflich zu machen, dass ich nach St. Etienne muss. Er weist in eine Richtung, sagt etwas von "Fontienne". - "Nein, nicht Fontienne, Etienne!" Da hat er eine Idee, ich soll ihm folgen. Wir fahren den Hügel auf der anderen Seite herunter, quer durch den Ort, dann zu einer Ausfahrt: St. Etienne 16,5 km. Klasse. Allerdings sollten es laut Roadbook nur 12,5 von der Stadtmitte sein...

Es geht erst eine große Straße aus dem Ort heraus, wieder hoch, dann muss ich auf ein kleines Sträßchen im Niemandsland abbiegen. Nur noch vereinzelte Höfe, bellende Hunde. Es wird kalt und neblig. Bin ich hier richtig? Ich habe schon fast alle Hoffnung verloren. Aber alles geht einmal vorbei: ich erreiche St. Etienne.

(Wie ich jetzt weiss: der richtige Weg wäre eben doch Richtung "Fontienne" gewesen, nämlich dort, wo ich den Autofahrer traf, nach rechts. Aber entweder wusste er nicht, dass Etienne direkt hinter Fontienne liegt, oder er verstand mich so, dass ich unbedingt auf einem anderen Weg als über Fontienne hinkommen wollte...)

Der Aufstieg zum Montagne de Lure war dann nur noch eine einzige Quälerei. Nochmal von ungefähr 600 auf 1826 m, diesmal aber nicht im Renntempo, sondern schnarchlangsam komplett mit 34/28, nur unterbrochen von ein paar Kurbelumdrehungen im Stehen. Dabei ständig Gedanken wie "noch 1000 Meter... noch 900... nach der Hälfte mache ich aber eine Pause". Nach 2 Minuten Pause geht's aber auch nicht besser. Der einzige "Lichtblick": es wird langsam heller, Amseln und diverses Gefiedertes fangen an zu zwitschern.

Oben gibt es einen Verpflegungspunkt, ich mache 23 Minuten Pause, trinke Kaffee, versuche trockene Toastscheiben herunterzukriegen. Die Frau von Stefan Almeling kommt im Auto hoch, erzählt, dass sie in Forcalqier ebenfalls nicht weiterwusste, mehrere Wege ausprobiert hat, schließlich ein Schild nach Fontienne gefunden und durch Kartenstudium als den richtigen Weg gefunden hat. Stefan (letztes Jahr fast 5 Stunden nach mir im Ziel) ist etwa eine Stunde hinter mir.

Mont Ventoux, Klappe, die zweite

Bei der Abfahrt ging es mir zusehends besser, wie schon letztes Jahr, jetzt vertraute ich auch den Bremsen etwas mehr und wedelte ganz nett durch die Serpentinen. Nur die aufgehende Sonne blendete leider bei jeder Ostkurve so stark, dass ich fast nichts mehr sah. Es kamen einige flache Abschnitte, wo der Wege eigentlich klar ist; doch mittlerweile war ich so verunsichert, dass ich trotzdem mehrfach mithilfe einer Karte den Kurs zu verifizieren suchte, statt einfach weiterzufahren. Keine Lust mehr auf Umwege!

In Aurel, östlich vom Ventoux, die eigentlich zweitletzte Kontrollstation mit der Nachricht, dass der zweite Aufstieg nicht komplett, sondern nur bis zum Chalet Reynard 6 km vor dem Gipfel gefahren werden soll. Mir auch recht. Ich entledige mich der langen Hose, Jacke, Überschuhe etc., die ich die letzten 10 Stunden getragen habe, es geht rauf, und erstaunlicherweise wieder deutlich besser als zuvor am Lure, vor allem, nachdem mich ein einziger Radler aus einer Hundertschaft langsamerer bunter RTF-Fahrer heraus überholt und wir dann zusammen fahren. Er ist aus Belgien und gar nicht erstaunt, dass ich seit gestern 11 Uhr im Sattel bin: er selbst ist gestern 4x den Ventoux gefahren und möchte in einer Woche bei einem Rennen 10x schaffen!

Fast schade, dass ich am Chalet links abbiegen und mich in die Abfahrt stürzen musste, die leider in weiteren Hundertschaften heraufächzender Hobbyfahrer nicht sehr viel Spass machte. Viel zu riskant, hier die Kurven schnell anzufahren, wenn immer wieder 4, 5 Fahrer nebeneinander in Schlangenlinien heraufkommen.

Ab Bedoin war der Weg dann fast klar, der Mistral blies mit aller Kraft aus Nord gen Ziel, unter Stress hielt ich trotzdem immer wieder an, um sicherzugehen, dass ich noch richtig war. Zu meiner beträchtlichen Launenverbesserung trug bei, dass ich plötzlich in einem Kreisel vor mir ein Auto mit Warnblinkleuchten und davor durch die Fenster einen sehr langsamen Radler sehe: na, wenn das kein RPE'ler ist. 3 Gänge hochschalten und im Sprint vorbeiziehen ist eins. Radfahrer können schon gemein sein! Nach 2 Minuten ein Blick über die Schulter: er fährt einige Hundert Meter hinter mir immer noch wie in Zeitlupe vor dem Auto her - im Stehen. Der Arme kann wohl nicht mehr sitzen...

Auch bei mir machten sich gegen Ende Hinternprobleme bemerkbar, hielten sich dank neuer Assos-Hose und viel Fahren auf dem Aero-Aufsatz aber in Grenzen. Als ich in Noves das Schild "St. Remy 15 km" sehe und 12:39 auf meiner Uhr, reche ich: hm, mit 40er Schnitt könnte ich es bis 13 Uhr schaffen... und ich schaffte es dank des Windes tatsächlich fast auf die Minute.

Resultat: 601 km in 25:46 h, davon 24:38 h Fahrzeit laut Tacho, und 10100 Höhenmeter (+ etwa 180, die mein HAC 4 nicht gemessen hat).

Ohne es zu wissen musste ich wohl irgendwo auch noch den Schnellsten vom Ventoux, Forni, überholt haben, so dass es dann doch wieder Platz 8, wie letztes Jahr wurde, allerdings 2 2er-Staffel-Teams mitgerechnet, die naturgemäß sehr schnell waren. Also 6. Platz der Einzelstarter, Erster bei den "Grand Randoneurs", wie die Fahrer ohne Begleitfahrzeug genannt werden.

Aber ohne all die Probleme wäre deutlich mehr drin gewesen. Wirklich überholt hatten mich ausser den beiden Teams eigentlich nur der wirklich überragende Sieger Hugues Rico, der über 3 Stunden vor mir eintraf, und Briand, der knapp 2 Stunden schneller war.

Siegerehrung und der Rest

Patrick versuchte am Abend, mich zu einer versöhnlicheren Stimmung zu bringen, aber da er gleichzeitig keinerlei Zugeständnisse dahingehend gab, dass seine Organisation diesmal nicht perfekt gewesen sein könnte, blieb ich recht reserviert. Als ich meine Urkunde las mit der Angabe "570 km" und "Schnitt 22,1 km/h", musste ich dann doch fast lachen, aber was soll's...

Am nächsten Tag ging's mir erstaunlicherweise schon wieder ganz gut, ich fuhr wieder nach Avignon, schlief mich aus, fuhr abends von dem billigen Hotel am Stadtrand in die "City" zum Essen und wurde auf dem Rückweg durch finstere Plattenbausiedlungen von 3 oder 4 jugendlichen Räubern vom Rad gezerrt und meiner Geldbörse beraubt - die sie mir dann freundlicherweise vom Motorroller aus wieder zuwarfen, natürlich, nachdem sie das Geld rausgenommen hatten...

So hatte ich keine gute Nacht vor der Rückfahrt am Dienstag morgen, obwohl ich eigentlich froh sein konnte, dass sie es nicht auf mein Rad, sondern nur die lumpigen paar Euro abgesehen hatten. Deswegen die Polizei zu rufen, wäre wohl sinnlos gewesen und hätte mich auch noch um den Rest der Nacht gebracht. Immerhin hatte ich ja noch ec-Karte (leider in Frankreich fast nutzlos) und BahnCard sowie meine Tickets. Nur mit dem Essen auf der Zugfahrt wurde es so bis Basel nichts.

ENDE


P.S. Aber genau 4 Wochen später steht ja Wiedlisbach-Bodensee-Bern an, mal sehen, wie die 720 relativ flachen km da werden...

Links zum RPE:

Veranstalterseiten zum RPE 2006 (auf französisch)
Ergebnisliste individuell
und gesamt
Zwei Teilnehmerberichte auf französisch (selbst noch nicht gelesen)
Bericht von Thomas Ratschob

Cosmas Lang